Würdigung durch die 10. Klasse der Gemeinschaftsschule Peter Wust, Püttlingen und Sr. Maris Stella Voss, Freiburg
Anlass der Gedenkfeier – am Sonntag, den 16.07.2023 – auf Einladung des Geistlichen Zentrums des Klosters Heilig Kreuz im Kardinal Maurer Saal war die Verhaftung von Katharina Katzenmaier vor achtzig Jahren am 21. Juli 1943 durch die Gestapo. Eine harte Gefängnishaft „auf der Lerchesflur“ und qualvolle Jahre im KZ – Ravensbrück lagen vor der 25 jährigen Widerstandskämpferin. Anlass der Verhaftung und Einweisung in das KZ-Ravensbrück war das mutige Eintreten von Katharina Katzenmaier als Seelsorgerin in der Pfarrei St. Bonifatius für ihren Glauben und den Rechtsstaat. In den Augen der örtlichen Nazis war sie eine gefährliche Vertreterin oppositioneller Gesinnung. Sie galt es, mundtot zu machen.
Viele Jahre gingen ins Land, bis die Stadt Püttlingen Kontakt mit Sr. Theodolinde aufgenommen und sie zur Vorstellung ihres 1996 erschienenen Buches „Vom KZ ins Kloster“, eingeladen hatte. Am 05. August 2000 verstorben, hat ihr die Stadt Püttlingen, postum, im Jahre 2001, das Ankerkreuz verliehen. Seit November 2013 erinnert das von Olaf Reeck gestaltete Mahnmal am Eingang der Pfarrkirche St. Bonifatius an Schwester Theodolinde Katzenmaier. Der Sr. Theodolinde Katzenmaier seinerzeit vom Weltkulturerbe Völklinger Hütte verliehene Erzengelpreis, der in Form einer Skulptur einer Zwangsarbeiterin beim Transport von Eisenerz gestaltet ist, wurde in der Gedenkfeier dem Kloster Heilig Kreuz als Erinnerung an Sr. Theodolinde überlassen.
Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der Gemeinschaftsschule Peter Wust Schule hatten sich in einem vorbildlichen Projekt Kenntnisse über Theodolinde Katzenmaier als Widerstandskämpferin und Verfolgte des NS-Regimes erarbeitet. Das Ergebnis der Projektarbeit stellten die Schülerinnen und Schüler auf drei Schautafeln und im Vortrag mit ausgewählten Texten aus dem Katzenmaier Buch „Vom KZ ins Kloster“ vor. Sr. Maris Stella Voss, Mitschwester von Theodolinde Kaztenmaier im Kloster St. Lioba, Freiburg, zeigte ihr Leben unter den Folgen der KZ-Haft auf. Eindringlich verwies sie auf die Mahnung und Vermächtnis von Katharina Katzenmaier, stets an die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten zu erinnern. Denn die Lehre aus der dunklen deutschen Vergangenheit des „dritten Reiches“ sei, dass Demokratie und Rechtsstaat nur durch den aktiven Beitrag und mutigen Einsatz der Bürgerinnen und Bürger Bestand haben.
Adolf Winkler aus Bitburg zeichnete die Veranstaltung für ein Filmprojekt „Nicht in Gottes Namen -Verfolgte Geistliche in Zeiten des Nationalsozialismus“, auf. Der Film für die Jugend- und Erwachsenenbildung wird auch das Schicksal von Schwester Theodolinde aufgreifen. Klaus Petri hat eine Aufzeichnung der Veranstaltung für das Programm des Privatsenders „Saarwelle“ aufgenommen.
Das Leitungsteam des Geistlichen Zentrums, Oberin Sr. Mercy und Rektor Hans-Georg Müller, dankte Sr. Maris Stella Voss sowie dem Kollegium und den Schülerinnen und Schülern der Peter Wust Schule für ihre Beiträge zu der eindringlichen Gedenkstunde. Erfreut zeigte sie sich über die große Zahl der Gäste, die die Gedenkstunde besuchten.
Im nächsten Jahr wird im Programm des Geistlichen Zentrums des Klosters Heilig Kreuz der Märtyrerpfarrer Johannes Schulz aus der Pfarrei Heilig Kreuz, Schwalbach, vorgestellt.
VON LINKS NACH RECHTS
OBEN : Adal Kowalski, Joel Kleinschmidt, Elene Marx, Charlotte Hammerschmitt
UNTEN: Leni Scherer, Melanie Weidle, Martina Carlino und die Lehrerin Sandra Haak
Sr. Maris Stella Voss