Püttlingen – Drei Jahre lang haben Bischöfe, Priester und Laien über die Zukunft der katholischen Kirche beraten. Im Oktober 2024 ging die von Papst Franziskus einberufene Weltsynode zu Ende. Am 26. November, sprach Klaus Prömpers im Geistlichen Zentrum Kloster Heilig Kreuz in Püttlingen über die Ergebnisse der Synode.
Der ehemalige ZDF-Journalist und vormaliges Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sagte, die Weltsynode der katholischen Kirche habe bedeutende Veränderungen in Gang gesetzt. Der Prozess, der von Papst Franziskus initiiert wurde, hob sich von vorhergegangen Synoden durch seine Offenheit und den Einbezug von Laien, Frauen und stimmberechtigten Mitgliedern ab. Diese Form der Partizipation sei ein Novum und deute auf einen Paradigmenwechsel hin.
Prömpers verglich die Weltsynode mit der Würzburger Synode (1971-75) in Deutschland. Beide Versammlungen zielten darauf ab, Strukturen zu hinterfragen und Reformen einzuleiten, so Prömpers. Die jüngere jedoch mit einer globalen Dimension.
Die Synode beschäftigte sich mit zentralen Herausforderungen der heutigen Kirche:
Frauen in der Kirche, Einheit in der Vielfalt und Synodalität als Prinzip. So wurde beispielsweise der Zugang von Frauen zu Führungspositionen und diakonischen Ämtern diskutiert. Artikel 60 des Abschlussdokuments hält zumindest fest, betonte Prömpers, dass es keine theologischen Gründe gibt, Frauen von Führungsrollen auszuschließen. „Darüber hinaus bleibt die Frage des Zugangs von Frauen zum diakonischen Amt offen“, sagte Prömpers.
Die Synode betonte zudem die Notwendigkeit, regionale Unterschiede zu respektieren. Die Kirche in Afrika steht beispielsweise vor anderen Herausforderungen als die Kirche in Europa, insbesondere in Bezug auf LGBTQ+-Themen oder polygame Ehen. Weiterhin sieht Papst Franziskus in der Synodalität das zentrale Prinzip für die Kirche des dritten Jahrtausends. Entscheidungen sollen durch gemeinsames Zuhören und geistliche Prozesse getroffen werden, nicht durch Machtkämpfe oder Strukturfixierung.
Prömpers sagte, dass die Kirche über die strukturellen Fragen hinaus vor allen Dinge neue Wege finden müsse, die Menschen mit der frohen Botschaft zu erreichen. Man müsse mehr auf den sozialen Netzwerken präsent sein, forderte Prömpers. Papst Benedikt habe das bereits begriffen und damit angefangen. Franziskus setzt dies vielsprachiger fort und erreicht mehr und vor allem junge Menschen“, erklärte Prömpers. „Auch das ist ein Aspekt, den man berücksichtigen muss, wenn wir den Glauben lebendig in die Zukunft tragen wollen.“
Der Saarlouiser Dekan Hans-Georg Müller, betonte als Rector des Klosters Heilig Kreuz und für das Geistliche Zentrum, im Anschluss an den Vortrag von Klaus Prömpers, dass die Weltsynode weniger Strukturreform, als ein Prozess geistlicher Erneuerung für die Kirche und ihre Mitglieder sei. „Ich wünsche mir vor allem, dass wir selbst noch mal an die Wurzeln gehen und sagen, was bedeutet es für mich, in der Beziehung zu dem lebendigen Gott zu stehen. Ich glaube das hat Dynamik und Sprengkraft zu allen Zeiten.“